Kommt Ihnen das bekannt vor: Sie wachen morgens auf und fühlen sich wie gerädert? Sie haben Kopfschmerzen, Ihr Nacken ist verspannt und Ihre Schläfen tun weh. Um Ihren Kiefer in Gang zu bringen, müssen Sie erst einmal Ihre Wangen massieren.
Wenn Sie den Mund weit öffnen, knackt es in den Kiefergelenken. Vielleicht haben Sie auch Ohrenschmerzen* und Ihre Zähne sind empfindlich gegen Kälte.
Diese Symptome deuten darauf hin, dass Sie nachts mit den Zähnen knirschen oder pressen! In der Fachsprache nennt man das Bruxismus. Woher kommt das und was für Folgen kann es haben? Was kann man dagegen tun? Hier finden Sie die Antworten:
*Die vermeintlichen Ohrenschmerzen sind meistens Schmerzen des Kiefergelenks, das direkt vor dem Ohr
liegt.
Alles, was vom normalen Zusammenbiss der Zähne abweicht, kann Auslöser für Knirschen und Pressen sein:
Aber: Nicht jeder, der falsch stehende Zähne oder Kiefer hat, knirscht! Viele Menschen können völlig problemlos damit leben. Andererseits gibt es Patienten, bei denen schon kleinste
Unregelmäßigkeiten im Mund Zähneknirschen und Pressen hervorrufen. Bei diesen Menschen sind Stress und seelische Belastungen die Ursachen.
Bei den inneren Ursachen für Zähneknirschen und -pressen unterscheidet man vier Bereiche:
Als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet man das gestörte Zusammenspiel von Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenken. Das äußert sich häufig in Schmerzen. Diese reichen von Gesichtsschmerzen über Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen. Zähneknirschen, Zähnepressen und manchmal Zungenpressen sind ebenso typische Erscheinungen bei einer CMD.
Dadurch können die Zähne stark abgenutzt und empfindlich gegen Kälte werden. Das Zahnfleisch kann zurück gehen. Als häufige Symptome treten Kiefergelenk-Knacken, Schmerzen in Ohren und Schläfen und Verspannungen der Nacken-Muskulatur auf.
Im folgenden Video erfahren Sie mehr über die Ursachen und die Behandlung der CMD.
Video mit freundlicher Erlaubnis von proDente e.V.
Schienen werden aus hartem Kunststoff hergestellt, sie werden auf die Zähne eines Kiefers gesteckt und meistens nur nachts getragen. Der Zweck dieser Schienen ist es
Mit dieser Sofortmaßnahme werden oft erstaunlich schnelle und deutliche Verbesserungen erzielt .
Die Schienenbehandlung hat auch zum Ziel aufwendige Folgebehandlungen zu vermeiden. Aber eventuell müssen vorhandene Störkontakte und ursächliche Fehlstellungen später dauerhaft korrigiert werden, z.B. durch neue Füllungen, exakt sitzenden Zahnersatz oder eine kieferorthopädische Behandlung.
Wenn die Kaumuskeln und Kiefergelenk durch Knirschen und Pressen übersäuert, verhärtet und schmerzhaft sind, können Sie durch spezielle Übungen und Verhaltensmassnahmen selbst zur Linderung der Beschwerden beitragen.
Fehlfunktionen des Kausystems können ebenfalls durch bestimmte Übungen korrigiert werden.
Wir zeigen Ihnen ein bewährtes Selbstbehandlungsprogramm.
In schweren Fällen kann es notwendig sein, dass wir Ihnen vorübergehend spezielle Medikamente verordnen, welche Ihre akuten Beschwerden in Kiefergelenken und Kaumuskulatur lindern.
Funktionsstörungen im Kauapparat können auch durch Fehlhaltungen des Körpers hervorgerufen werden oder solche verstärken. Wenn Haltungs- oder andere orthopädische Probleme vorliegen, müssen oft Behandlungen durch Osteopathen und Physiotherapeuten dazukommen und gemeinsam durchgeführt werden.
Wir behandeln seit Jahren CMD-Patienten erfolgreich in enger Zusammenarbeit mit anderen Therapeuten.
Wenn die Hauptursache für die CMD in einer seelischen Belastung liegt, werden wir Ihnen empfehlen, entsprechende professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Stress und schwierige Lebenssituationen können jeden treffen und haben nichts mit „Psycho“ zu tun. Es ist kein Makel, Hilfe von außen anzunehmen, um wieder sein seelisches Gleichgewicht zu finden.
Dr. Hartmut Bruhn-Brammer
Zahnarzt
Langebrückstraße 2
24340 Eckernförde
Tel. 04351 666308